• Der Ruf der Idylle – Herr, wohin sollten wir gehen?


    Je konsequenter sich unsere Welt dem Diesseits zuwendet, je mehr sie der Materie endgültige Wirklichkeit zuspricht, desto stärker erklingt der Ruf der Idylle. Dieser Ruf ist allgegenwärtig und unausrottbar. Selbst die frühkindliche Konditionierung der menschlichen Spezies durch einen totalitären Weltstaat könnte diesen Ruf nicht ausschalten. Verdrängt werden kann er nur dann, wenn das Diesseits mit Rauschzuständen umnebelt wird und der Mensch in synthetischer Verklärung seine Existenz zu transzendieren versucht. Es ist ein hoffnungsloses Unterfangen, da der Preis dieser ständigen Verklärung (noch) zu hoch ist und die Rohheit unseres unzulänglichen Daseins sich daraufhin umso kräftiger und schmerzhafter Geltung verschafft. (mehr …)

  • 18 Mädchen sterben bei Brand in christlicher Schule – Ungeschminkte Gedanken über das intellektuelle Scheitern des Theodizee-Problems


    “18 Mädchen sterben bei Brand in christlicher Schule”

    Bei solchen Schlagzeilen – man ersetze diese mit anderen beliebigen Schreckensnachrichten –  taucht sie mit beharrlicher Hartnäckigkeit auf, die Theodizee-Frage (Gott und Leid). Ist diese Frage eine theologische Anmassung, wie Karl Barth sie nennt? Ist sie der Fels des Atheismus? Vor jedem theoretischen Versuch der Klärung des Problems, welcher ohnehin im akuten Moment des Kummers nur scheitern kann, ist da zunächst einmal die existentielle Erschütterung, der Strudel starren Elends, in den man als Betroffener hineingerät. Ich stelle mir vor, dass meine beiden Söhne und meine Tochter, die ich verzweifelt liebe, friedlich schlafend vom Feuer überrascht werden und in den Flammen nach Hilfe schreiend zu Grunde gehen. (mehr …)

  • “The Faith of Christopher Hitchens” – Das Geschenk der Freundschaft


    Freundschaft zwischen einem Evangelikalen und einem weltbekannten Atheisten.
    Geht das?
    In “The Faith of Christopher Hitchens. The Restless Soul of the Most Notorious Atheist” erzählt Larry Taunton in bewegender Manier von der Freundschaft zwischen ihm und Christopher Hitchens. (mehr …)

  • Eine Apologie der Apologetik oder wider die Frühdialektik Karl Barths


    Im Folgenden soll dargelegt werden, wie sich die Kapazität der natürlichen Vernunft in ihrer Funktion, die Wirklichkeit des christlichen Credos zu plausibilisieren, verhält gegenüber der nicht auf äussere Notwendigkeiten angewiesenen Offenbarung des christlichen Credos. Ist es sinnvoll, die Wahrheit des christlichen Credos anhand universalistisch-logischer Denkprozesse wo weit möglich zu plausibilisieren? Was kann ein solcher Zugang für den Glauben eines Menschen leisten, der selbst im eigentlichen Sinn ein vom göttlichen Wort, oder der göttlichen Idee des personalen Gott-Subjekts, Getroffener sein werden muss? Zunächst bleibt festzustellen, dass das Gnadenwirken des göttlichen Subjekts Teil seiner absoluten Freiheit, in biblischer Terminologie ausgedrückt, Teil seines unergründlichen Ratschlusses ist. (mehr …)

  • Gedanken zur Krise der Kirche


    Es ist nicht nur statistisch betrachtet unübersehbar, dass die Kirche in einer Fundamentalkrise steckt. Wenn man mit dem schmerzhaften «Sterben» der westlichen Grosskirchen, die in einem staatlichen Verhältnis stehen, konfrontiert ist, muss man sich selbstverständlich über die Gründe dieses Zerfalls Gedanken machen.

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