Eine Ode an das stille Örtchen



Oh glattes Weiss,
Porzellan, das niemals fordert.
Kühles Ruhekissen
Labsal des ausgezehrten Gemüts


Gepriesen sei deine sanfte Milde
Dein nimmer störendes Gespühl
Dein friedlich Brausen
Das fröhlich wegträgt des Darmes Gestühl


Des matten Wandrers pralle Polster
Du niemals verstösst
Wenn alle Wahrheit entblösst
Leib und Seele du von Drangsaal löst.


Du Hilfe des gepeinigten Umsorgers
In treuer Einfalt stets ergeben
Verschwiegen zu ertragen
Schwere zu verjagen
Auf künftigen Wegen


Du Wort an uns, das niemals redet
Nichts von sich aus strebet
Nur da dienet, dass wir gelebet
Unser Lobgesang schallend erbebet


Ohne Unbill erträgt du den Übermut
Unserer Leidenschaft ständiger Feuerglut
Das Glas zu viel, den schwankenden Besucher,
den röhrenden Schwall, den spritzenden Knall


Oh glattes Weiss,
Porzellan, das niemals fordert
Gefeiert dein Schweigen
Mit Tanzen und Reigen

(7.5.2019, Josh zum Geburtstag)

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