_PROLOG_
Im letzten Jahr war es soweit: Mein verbissener Ehrgeiz kollidierte mit der Grenze meiner seelischen Kapazität. Meine mangelnde Bereitschaft, auch mal nicht alles zu geben, prallte auf meine umtriebig-hohe Sensitivität. – Ein seelischer Crash, angekündigt und begleitet von psycho-vegetativen Symptomen jeder denkbaren Art. Das gesamte stabilisierende Gerüst meiner Seele brach zusammen. Das Wort meines Hausarztes «Einmal ist dann halt auch mal zu viel Herr Deutscher!», hallte wie ein Echo durch die folgende Zeit. Jede Freude entschwand in ferne, unerreichbare Auen, die Angst durchwehte alle Regungen der Seele. Jedes Symptom wurde zum Anzeichen des endgültigen Endes, jeder Moment der Kraftlosigkeit zur Gewissheit, dass meine Zeit nun unwiederbringlich vorbei sei. Über mich senkte sich das Tal der Todesschatten aus Psalm 23. Jeder neue Tag wurde zur Durchhalteübung, Prisen der Geborgenheit ergaben sich nur in den Armen meiner behinderten Tochter und in den Wärmewellen des Badewannenwassers.
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“Ein neuer Mensch werden” – Subjektivistische Gedankenfragmente über die Regungen der Seele in der Krise
// Silas Deutscher // Alltägliches, Theologisches Schlagwörter: Angst, Christus, Hoffnung, Krise, neuer Mensch, Trost No Responses